11.Per Anhalter durchs All
(The River of Stars)


Regie: Tucker Gates
Buch: Marylin Osborn
Darsteller: Tasia Valenza (Winslow)
Tucker Smallwood (Ross)
Leslie O´Neill
L. August Richards (Lt. Thomas)
Chris Kirby (Kilcher)
Robert Crow (Reynolds)
Tyrone Battista (Lieutenant)


Als ein Schiff mit Vansen, West, Rowland, Damphousse, Wang und Winslow von Alien-Raketen getroffen wird, können sie sich zwar aus der Gefahrenzone retten, aber der Antrieb fällt aus. Führerlos treibt das Raumschiff durchs All. An Bord wird es kälter und kälter, und die Luft geht zur Neige. Dabei ist es ausgerechnet Weihnachten. Während McQueen nach seinen Leuten wie nach der Nadel im Heuhaufen sucht, nähert sich denen ein Komet...

Die Pre-Sequenz dieser Folge gehört zu den Höhepunkten von SPACE. Es werden Schwarzweißaufnahmen aus dem 1. Weltkrieg gezeigt und mit dem melancholischen Text einer tieftraurigen Stimme unterlegt, die daran erinnert, daß an Weihnachten 1914 deutsche und französische Soldaten bei einem Waffenstillstand gemeinsam Weihnachten feierten. So ein grausamer Krieg wie der 1. und der 2. Weltkrieg solle niemals wieder geschehen - doch da bricht das Feuer des Krieges von 2063 wie ein Sturmwind über den Zuschauer herein.

Genial ist auch die Großaufnahme von McQueens Hand, die er vor dem Hintergrund der Sterne nervös zusammenballt. Was danach folgt - eine typische Katastrophensituation - ist arg sentimental geraten. Anläßlich des Weihnachtsfestes wird eine verkrampfte Bibelstimmung breitgewalzt, die Schöpfungsgeschichte im Weltall verlesen und Cooper der aus der Besserungsanstalt geflohen ist, bevor Weihnachten dran war, bekommt die unbefleckte Empfängnis erklärt, was ihn zu der Schlußfolgerung veranlaßt, daß Jesus Christus ein In Vitro war.

Immerhin werden die Helden teils sehr schön charakterisiert: McQueens übermäßige Sorge um sein Geschwader Coopers Unsicherheit in Bezug auf "menschliche" Bräuche, Wangs Abkehr vom Glauben angesichts der Schrecken des Krieges und Shanes Abneigung gegen Kegeln.

Trotzdem ist die Episode nur an Heilig Abend zu ertragen. Marilyn Osborn schwimmt zu sehr im schnulzigen Fahrwasser ihrer früheren Serie EIN HAUCH VON HIMMEL.

Zu allem Überfluß hat man in Deutschland den poetischen Originaltitel "Fluß der Sterne" zu einer blödsinnigen Anspielung auf die Kultserle PER ANHALTER DURCH DIE GALAXIS umgewandelt.